Digitale Transformation


22.03.18 - Studienleiter und Leiter des Zentrums für Digitale Transformation und Marketing der Fachhochschule Nordwestschweiz Prof. Marc Peter sprach mit uns über die Resultate seiner Studie und die Zukunft.



Die Fachhochschule Nordwestschweiz ermittelte in einer grossen Studie zum einen den Stand der Digitalen Transformation in der Schweiz, zum anderen umfasst sie einen Praxisleitfaden zur erfolgreichen Umsetzung. Studienleiter und Leiter des Zentrums für Digitale Transformation und Marketing Prof. Marc Peter sprach mit uns über die Resultate und die Zukunft.

Die Wichtigkeit der Digitalen Transformation scheint erkannt zu sein. Viele Unternehmen sind dabei, Projekte umzusetzen. Man darf betreffend Digitaler Transformation also optimistisch in die Zukunft blicken?
Ja, grundsätzlich schon, weil sich viele Firmen mit der Thematik auseinandersetzen. Der Fokus wird sehr stark auf die Prozessoptimierung, neue Technologien und Datenanalysen gelegt. Jedoch wird meines Erachtens zu wenig stark auf neue, radikalere Geschäftsmodelle und moderne Führungsprinzipien (Stichworte agiler, kooperativer, vernetzter) gesetzt. Hier gilt es, in den nächsten Jahren das vorhandene Potenzial zu nutzen.

Wo sehen Sie den grössten Unterschied zwischen KMU und Grossunternehmen?
Es sind zwei Punkte: Erstens haben Grossunternehmen früher als KMU Projekte der Digitalen Transformation realisiert. Die KMU holen nun aber auf, da sie anteilsmässig mehr Projekte in den nächsten fünf Jahren geplant haben. Zweitens spielen Kosteneinsparungen bei Grossunternehmen eine leicht grössere Rolle als bei KMU. KMU geben der Nutzung neuer Technologien grössere Priorität.

Profitieren Grossunternehmen von Skaleneffekten?
Ja, selbstverständlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dass KMU die Möglichkeiten der neuen digitalen Welt nutzen. Neue Technologien, Open Source oder einfache webbasierte Applikationen und digitales Marketing bringen einem KMU sehr rasch die gleichen Chancen wie einem Grossunternehmen mit grossen IT-Projekten. Die Studie und der Praxisleitfaden der Hochschule für Wirtschaft FHNW zeigt auf, wie dies KMU heute machen.

Hatten Sie eine grundlegende Erkenntnis aus der Studie?
Im Zentrum der Arbeit stehen die identifizierten sieben Handlungsfelder der Digitalen Transformation. Sie helfen Unternehmen, eine erste Auslegeordnung vorzunehmen, die Potenziale zu bestimmen und anschliessend entsprechende Projekte in diesen Bereichen zu planen und umzusetzen.

Inwieweit denken Sie, sind Trends und Entwicklungen überhaupt vorhersehbar?
Ich habe vor einigen Jahren ein Zukunftsprojekt bei PostFinance geleitet und etwas später eine Bestandsaufnahme gemacht. Der grosse Vorteil und Nutzen der Trenderkennung liegt nicht nur in den daraus resultierenden konkreten Massnahmen – da eben nicht alle Trends und Entwicklungen vorhersehbar sind, sondern in der Auseinandersetzung mit der Zukunft. Trends bieten Anlass zur Diskussion und Entwicklung von Szenarien, um auch im Kopf fit zu bleiben und so für die Zukunft zu planen, oder eben die Digitale Transformation einzuleiten.

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