Was wurde aus..? Stefan Habegger, SwissSkills-Sieger 2011


24.07.20 - 2011 hat der gelernte Landmaschinenmechaniker Stefan Habegger die SwissSkills gewonnen. Neun Jahre nach seinem Sieg blickt er zurück und sagt, warum die SwissSkills seine Karriere beflügelt haben.



Heute ist Stefan Habegger aus dem bernischen Tramelan Fachlehrer im Bildungszentrum des AM Suisse in Aarberg. Obwohl sein Schweizer-Meister-Titel bereits neun Jahre her ist, erinnert er sich noch bestens an das Gefühl, als er bei den SwissSkills zuoberst auf dem Podest stand: «Die Liste mit den Gewinnern, wurde vom letzten Platz herunter gelesen und ich dachte zuerst, man hätte mich vergessen. Als feststand, dass ich gewonnen habe, konnte ich es kaum glauben. Es war ein tolles Gefühl, auf dem Podest zu stehen.»

Das Sahnehäubchen nach dem Lehrabschluss
Noch heute denkt Stefan mit einem sehr positiven Gefühl an die SwissSkills zurück. Es sei ein einmaliges Erlebnis gewesen. Vielleicht ist der Sieg auch auf seine Gelassenheit zurückzuführen, denn er sei überhaupt nicht nervös gewesen: «Ich hatte ja nichts zu verlieren. Das Resultat beeinflusste meinen Lehrabschluss nicht, dieser war schon durch. Vielleicht lag meine Ruhe auch daran, dass ich etwas älter war.» Nach den SwissSkills wartete bereits das nächste Abenteuer auf Stefan: die Teilnahme an den EuroSkills 2012. Auch dies sei ein sehr schönes Erlebnis gewesen. Wer die Möglichkeit habe, an den SwissSkills teilzunehmen, solle diese Chance unbedingt wahrnehmen, rät Stefan: «Wer eine Einladung erhält, soll sofort mitmachen. Man kann mit einer Teilnahme nur gewinnen. Die SwissSkills sind sozusagen das Sahnehäubchen nach dem Lehrabschluss.»

Die SwissSkills als Karriere-Helfer
Beruflich war der Sieg für Stefan ein Sprungbrett für die Karriere: «Mit den gewonnenen Ausbildungs-Gutscheinen konnte ich meine Weiterbildung finanzieren. Das war sehr wertvoll. Ausserdem hat mich der Sieg in der Branche bekannt gemacht. Meine aktuelle Position als Fachlehrer im Dachverband habe ich unter anderem auch dank den SwissSkills bekommen.»

Mit den Händen schaffen statt an der Uni studieren
Der Werdegang von Stefan Habegger war alles andere als 08/15. So machte Stefan zuerst seine Matura in Physik und Mathematik, Anschliessend wollte er studieren: «Ich habe an Besuchstagen verschiedene Universitäten und eidgenössisch technische Hochschulen besucht. Diese haben mich aber gar nicht überzeugt. Es war mir alles zu abstrakt und zu theoretisch.» Aus diesem Grund machte Stefan in einem Berufswahlzentrum einen Test. Dort hat sich gezeigt, dass ein mechanischer Beruf etwas für ihn ist: «Ich wollte mit den Händen arbeiten. Nach zwei Schnupperlehren als Landmaschinenmechaniker, war der Fall für mich klar.» Nach seiner Lehre machte Stefan zuerst die Weiterbildung zum Diagnosetechniker. Später absolvierte er noch die Meisterprüfung. Heute arbeitet er als Fachlehrer im AM Suisse-Bildungszentrum in Aarberg.  Er ist begeistert davon, dass er angehenden Berufsleuten sein Wissen weitergeben kann. Zudem bildet er sich regelmässig weiter. Als Fachlehrer ist man verpflichtet, bestimmte pädagogische Ausbildungen zu absolvieren.

Landmaschinenmechaniker – ein Beruf fürs Leben
Stefan Habegger ist davon überzeugt: Der Beruf Landmaschinenmechaniker bietet alles für eine spannende Karriere: «In diesem Beruf hat man enorm viele Perspektiven, was die Weiterbildung anbelangt. Besonders gefällt mir die Vielfalt der täglichen Arbeit. An einem Tag arbeite ich an einen Rasenmäher, am nächsten stehe ich auf dem Feld und repariere einen Mähdrescher.» Rückblickend sagt Stefan, dass er alles nochmals gleich machen würde. Und er ist überzeugt, dass es gute Leute braucht, die eine Lehre machen: «Man sollte sich bewusst sein, dass diese Ausbildung keine Sackgasse ist. Mit einem Lehrabschluss kann man sehr weit kommen.» Sein Beispiel zeigt dies eindrücklich.

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