Fachpräsidententagung Agrotec Suisse 2021


24.03.21 - Die Fachpräsidententagung vom 19. März 2021 fand zum ersten Mal virtuell statt.



Dass auch eine virtuelle Tagung realitätsnah stattfinden kann, zeigte das Meeting via Videokonferenz-Plattform Zoom vom 19. März 2021. Die Tagung fand wie gewohnt zweisprachig statt, und jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich zu den Themen zu äussern. Die Verantwortlichen informierten über die Ereignisse im AM Suisse und in den Ressorts des Agrotec Suisse.

Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr
Fachverbandspräsident Jörg Studer eröffnete die Tagung mit dem Rückblick auf das Jahr 2020. «Wir haben viel gelernt», stellte er mit Blick auf die vielen Änderungen und Neuerungen fest, die das Corona-Jahr gebracht hatte: Arbeiten mit Schutzkonzept, Einsatz neuer Kommunikationsmittel, Kundenkontakt ohne physische Begegnung, Fachverbandsversammlung in Form eines Live-Streamings und so weiter. Auch das Bildungszentrum Aarberg war gefordert – Schulung, Beherbergung und Verpflegung mussten laufend den Gegebenheiten und den Anweisungen des Bundesrats angepasst werden. Jörg Studer schloss mit dem Dank an alle Mitarbeitenden des Agrotec Suisse, des Bildungszentrums, des AM Suisse, allen Milizmitarbeitenden und allen, die sich für das Wohl der Branche einsetzen.

Peter Meier, Zentralpräsident AM Suisse, konnte zufrieden feststellen, dass 2020 für den Verband trotz den erschwerten Umständen erfolgreich verlief. Die übergeordneten Ziele konnten erreicht werden, die finanzielle Situation ist sehr zufriedenstellend, die Statutenrevision wurde abgeschlossen, der Zentralvorstand wurde mit Peter Joos komplementiert und mit Bernhard von Mühlenen als neuer Direktor AM Suisse wurde die Nachfolge von Christoph Andenmatten geregelt.

Der Verband steht auf gesunden Beinen
Andreas Baumgartner, Ressortleiter Finanzen, präsentierte die Spartenrechnung Agrotec Suisse. Pandemiebedingt fanden keine Berufskundeprüfungen und nicht alle geplanten Teilprüfungen statt. Dafür flossen für die erstmals durchgeführte Berufsprüfung der Diagnosetechniker sowie für die Übersetzung des Hufschmiede-Lehrmittels zusätzliche Subventionen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI. Der Aufwand der Milizmitarbeitenden an der Berufsprüfung nahm zu, entsprechend fiel die Entschädigung höher aus. Andreas Baumgartner stellte zufrieden fest, dass die konsequente Kostenkontrolle Wirkung zeigt und der Agrotec Suisse auch nach einem schwierigen Jahr auf gesunden Füssen steht. 

Einheitliches Partnerschaftsmodell
Der neue Leiter Agrotec Suisse, Thomas Teuscher, stellte das überarbeitete Partnerschaftsmodell vor. Neu werden die Patronatsmitglieder und die Dienstleistungspartner gleichgestellt und zusammen als Partner aufgeführt. Die Partner können wählen, für welchen Teil des Verbandes sie sich am meisten interessieren und sich so zu diesem bekennen. Die ehemaligen Dienstleistungspartner und die Patronatsmitglieder erhalten dieselben Grundangebote. Zusätzlich wird es auch individuelle Partnerschaften geben, um spezielle Bedürfnisse und Wünsche abdecken zu können.

Überarbeitete Fachverbandsreglemente
Am 6. November 2020 haben die Delegierten des AM Suisse die überarbeiteten Statuten einstimmig angenommen. Als Folge daraus wurden nun die Fachverbandsreglemente von Agrotec Suisse und Metaltec Suisse sowie das Finanz- und Beitragsreglement des AM Suisse überarbeitet. Da die Fachverbände neu für die Rechnungsabnahme und die Erteilung der Decharge verantwortlich sind, wurden diese Aufgaben der Fachverbandsversammlung zugeteilt. Die Einberufungs- und Antragsverfahren der Fachverbände wurden denen des AM Suisse angeglichen, um unterschiedliche Fristen zu vermeiden. 

Revision der Grundbildung
Pius Buchmann, Ressort Berufsbildung, bereitete die Teilnehmer auf einen längeren Prozess bei der Revision der Grundbildung vor. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass der gesamte Prozess länger als fünf Jahre dauert. Pius Buchmann betonte, wie wichtig es ist, dass sämtliche Anspruchsgruppen in den Prozess einbezogen werden. Weiter wies er darauf hin, dass die Unterstützung, zum Beispiel der Ausbildungsbetriebe, eine wichtige Grundlage bildet. Pius Buchmann rief die Teilnehmenden auf, Werbung für die Landtechnik-Berufe zu machen, zum Beispiel durch den Einsatz von Werbematerial. Eine weitere Möglichkeit, den Beruf Landmaschinenmechaniker bekannt zu machen, besteht in der Teilnahme an den Berufsmeisterschaften SwissSkills. Davon profitiert nicht nur der Beruf selbst, auch für die drei Bestplatzierten winken attraktive Weiterbildungsgutscheine als Gewinn. Die Lehrbetriebe werden aufgefordert, ihre Lernenden darauf aufmerksam zu machen.

Handmessgerät für den AM Suisse-Bremsprüfbock
Schliesslich überbrachte Jean-Louis Henchoz aus dem Ressort Kommunal- und Landtechnik die gute Nachricht, dass ein Hersteller für die neuen Handmessgeräte für den AM Suisse-Bremsprüfbock gefunden wurde. Die Messgeräte sind nach den Anforderungen des Anwenders programmiert und zusammengebaut. Die Menüführung über den Touchscreen ist intuitiv, die einzelnen Schritte sind logisch aufgebaut und wenn nötig erklärt. Die Messpunkte werden automatisch gespeichert und die Daten werden anschliessend auf den Computer übertragen. Das Gerät funktioniert mit denselben Komponenten wie bis anhin. Auch eine Verwendung als Messgerät von Kraft und Druck ist weiterhin möglich. 

Zum Projekt «geprüfte Bremsen» gibt es einige Neuerungen, so wurde das Schulungsmodell für pneumatische Bremsen angepasst und der Strassenverkehrsrechtskurs wird praxisnaher gestaltet. Der Wiederholungskurs findet alle zwei Jahre statt. Erfreut stellte Jean-Louis Henchoz fest, dass die Anzahl der Fachbetriebe für Anhängerbremsen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist und sich heute auf 260 Betriebe beläuft.

Neue Sparte BZA
Christoph Andenmatten, Direktor AM Suisse, erläuterte die Neuerungen im Finanz- und Beitragsreglement AM Suisse. Als wesentliche Neuerung wird das Bildungszentrum Aarberg BZA als Sparte geführt. Es erhält ein Schulreglement und einen paritätischen Schulvorstand, bestehend aus dem BZA-Verantwortlichen im Zentralvorstand, je einem Vertreter des Vorstands Metaltec Suisse und Agrotec Suisse sowie dem Direktor AM Suisse und dem Leiter BZA als Beisitzer. Somit bestehen innerhalb des AM Suisse die Sparten Allgemeine Verbandsaufgaben und Immobilien, Bildungszentrum Aarberg, Fachverband Metaltec Suisse und Fachverband Agrotec Suisse inklusive Hufschmiede. Jede Sparte führt eine eigene Erfolgsrechnung. 

Ausblick
Mit der Hoffnung, dass die Fachverbandsversammlung Agrotec Suisse und die Delegiertenversammlung AM Suisse am 28. Mai real stattfinden können, so dass man sich wieder physisch begegnen kann sowie den besten Wünschen für die Gesundheit und den Geschäftsgang schloss Jörg Studer die Tagung.
 

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