Fachpräsidententagung Agrotec Suisse


21.03.17 - An der Fachpräsidententagung der Landmaschinenmechaniker und Hufschmiede vom 3. März 2017 in Bern standen die Berichte aus den Ressorts und der Gedankenaustausch auf dem Programm.



An der Fachpräsidententagung der Landmaschinenmechaniker und Hufschmiede vom 3. März 2017 in Bern standen zum einen die Berichte aus den Ressorts und der Gedankenaustausch auf dem Programm. Zum anderen befassten sich die Teilnehmer mit der Zukunft des Fachverbandes und mit der Rekrutierung von Nachwuchs.

Zum letzten Mal trafen sich die Fachpräsidenten in Bern Westside – nächstes Jahr wird die Tagung im erweiterten Bildungszentrum Aarberg stattfinden. Fachverbandspräsident Jörg Studer empfing die Vertreter aus allen Regionen zu einem ambitionierten Programm.

Berichte aus den Ressorts
Pius Buchman, Ressortleiter «Berufsbildung», berichtete zum Thema «Begleitende Massnahmen Jugendschutz». Immer mehr Jugendliche beginnen bereits mit 15 Jahren die Berufsausbildung. Damit verbunden hat der Bundesrat die Senkung des Mindestalters für gefährliche Arbeiten in der Grundbildung beschlossen. Lernende ab 15 Jahren können entsprechend ihrem Ausbildungsstand für gefährliche Arbeiten, herangezogen werden, sofern die begleitenden Massnahmen vom Betrieb eingehalten werden. Der Anhang 2 zum Bildungsplan für die Berufe Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker/in EFZ sowie Hufschmied/in EFZ wurde per 1. März 2017 vom SBFI in Kraft gesetzt. Der Anhang steht auf der Webseite zum Download bereit.

Bildungszentrum auf Kurs
«In Aarberg bewegt sich viel, und vieles wird sich weiterhin bewegen.» Paul Andrist, Leiter Bildungszentrum Aarberg, berichtete über den aktuellen Stand der Bauarbeiten am Bildungszentrum. Die Planung ist grösstenteils abgeschlossen, viele Aufträge sind bereits vergeben, die Kosten befinden sich im vorgesehenen Rahmen. Die offizielle Eröffnung ist für Juni 2018 geplant. Jörg Studer stellte erfreut fest, dass die gemeinsame Planung mit Metaltec Suisse von allen Seiten positiv aufgenommen wurde und bereits zusätzliche positive Energien und Ideen kreierte.

Blick in die Zukunft: Agrotec 20xx
Strukturveränderungen stehen bevor. Nachfolgeregelung, steigende Ansprüche an die Infrastruktur und Dienstleistungsangebote, Digitalisierung, Mentalitätswechsel bezüglich Reparaturtiefe zugunsten von Austauschteilen, grösserer Kostendruck und weitere Entwicklungen werden die Branche verändern. Wie können Agrotec Suisse, respektive die Regionalen Branchenverbände, und der Dachverband AM Suisse die Mitgliederbetriebe dabei unterstützen? Dazu skizzierten die Tagungsteilnehmer in Gruppen Bedürfnisse und Entwicklungsschwerpunkte.
Die einzelnen Resultate wurden anschliessend zusammengefasst und fliessen in die strategische Verbandsarbeit ein.

Informationen aus den TK-Projekten
Stefan Marti, Projektleiter TK Kommunal- & Landtechnik, informierte über verschiedene Projekte der Technischen Kommission. Das digitale Bremstestprotokoll wurde überarbeitet und bringt viele Vorteile. Es wird in Zukunft den Strassenverkehrsämtern eine Gewähr bieten, dass die Fahrzeuge bei einer periodischen Kontrolle den Anforderungen an die Verkehrssicherheit entsprechen. Das AM-Suisse-Bremskraftmessgerät ist ein Erfolg, die erste Serie ist ausverkauft. Jetzt wird ein neues Handgerät entwickelt. Bezüglich Greiferwartung müssen die Wiederholungskurse neu nur noch alle sechs Jahre absolviert werden. Aus der Gerätebenzin-Kampagne entstand das Projekt «Luftlabor» mit dem AM Suisse als Mitglied der Trägerorganisation. Die Webseite Luftlabor.ch enthält umfassende Informationen zu Luft und Luftreinhaltung und bietet Lehrmittel und Experimente für Schulen. Cars 21 mit der EU Verordnung 167/2013 steht kurz vor der Umsetzung in der Schweiz. Die Arbeitsgruppe «Landwirtschaftlicher Strassenverkehr» hat einen Vorschlag ausgearbeitet, wie diese Umsetzung stattfindet. Die Umsetzung ist in der Schweiz ohne Schwierigkeiten machbar und schafft keine Markthindernisse.

Weiterbildung in der Landtechnik
Schliesslich referierte Pius Buchmann über die Arbeiten an der Reglementrevision der Berufsprüfung. Letzte intensive Verhandlungen werden mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI geführt. Von diesen Verhandlungen hängt ab, ob die Arbeiten dieses Jahr abgeschlossen werden können, oder ob sich das ganze Projekt um zwei Jahre verschiebt. Zur Staplerausbildung konnte Pius Buchmann von einem Meilenstein berichten. Alle lernenden Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker dürfen Kurse inklusive Staplerprüfung absolvieren. Es braucht dazu keine Einzelgenehmigung des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO mehr. Die Kurse sind freiwillig, aber alle Lernenden, die mit Staplern, Hofladern oder Teleskopladern im Betrieb fahren, müssen eine Ausbildung besuchen und die entsprechenden Prüfungen ablegen.

Workshop: Rekrutierung von Lernenden

Aufgeteilt in Arbeitsgruppen befassten sich die Teilnehmer mit dem Schnupperlehrordner von Agrotec Suisse und mit externen Testungen wie «Kompass» oder «Stellwerk». Im Grundsatz waren sich alle einig, dass es verschiedene Hilfsmittel braucht. So soll an den externen Mitteln festgehalten werden. Die Schnupperlehre wird weiterhin als wichtigstes Verfahren angesehen, der Schnupperlehrordner soll daher den heutigen Bedingungen angepasst, moderner aufgezogen und mit Aufgaben zur heutigen Technologie ergänzt werden.

Fachbereich Hufschmiede

Unter dem Vorsitz von Peter Wäfler behandelten die Hufschmiede ihre Traktanden. Im Vorstand wird es zu Rücktritten kommen – Kandidaten sind gefragt. Schon seit längerer Zeit besteht der Wunsch nach einer Meisterprüfung. Jetzt sollen entsprechende Standards erarbeitet werden. Vorlage könnten die «Master Eurofarrier Standards» der European Federation of Farriers Associations sein. Diese definieren zahlreiche Anforderungen: Lernende ausbilden, Mitarbeitende führen, verschiedene Spezial- und Korrekturbeschläge, Informieren von Besitzern und Haltern über Massnahmen am Huf, Prognosen und Kosten, Besprechen von orthopädischen und beschlagstechnischen Massnahmen mit Tierärzten und Röntgenbilder beurteilen.

Präsentationen

  • Gemeinsamer Teil
  • Fachbereich Landtechnik

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